Klingmann & Co.

Pianofortefabrik in Berlin, 1869 – 1940

„Klingmann & Emmer“ stellte zur Colonial-Ausstellung 1883 in Amsterdam drei Pianinos aus. Sie lieferte den Beweis, „dass es ihr darum zu thun ist, etwas Gediegenes zu liefern. Das grosse Modell ist wirklich ein schönes Instrument und im Inneren sauber ausgearbeitet; der Ton ist kräftig, wenn auch auf Kosten der Noblesse. Auch die beiden anderen Klaviere haben sehr angenehme Spielart und schönen Ton. Zu bedauern ist nur, dass die Instrumente so über alle Maassen verstimmt sind.“
Im Jahre 1887 firmierte die Firma und hieß zukünftig „G. Klingmann & Co.“

Kräftig klingelte es 1888 im Unternehmen. In einem „Circular an ihre Geschäftsfreunde“ teilte Georg Klingmann mit:
„Unserem bisherigen Prokuristen Herrn Adolf Herbst mussten wir wegen vorgekommener grober Unregelmäßigkeiten und Vertrauensbruchs die Prokura entziehen und die Entlassung ertheilen, wovon wir Sie höflichst in Kenntniss setzen. Da durch die Schuld des Genannten unsere Bücher im Rückstande sind, würden Sie uns sehr verbinden, wenn Sie uns einen Contoauszug für die Jahre 1886 und 1887 möglichst umgehend übersenden. Wir bitten höfl. diese Vorkommnisse gütigst entschuldigen zu wollen und uns Ihr ferneres Wohlwollen zu schenken. Mit vorzügl. Hochachtung […] Georg Klingmann“.

Auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896 waren vier Pianinos ausgestellt:
„Ein Pianino in Eiche in gothischem Stil mit reicher Grundstecherei. Messingstimmstock, Oberdämpfung befriedigt in Anschlag und Ton vollkommen. Ebenso ein Polisander-Pianino mit Marqueterie im neu-englischen Stil, Unterdämpfung, und ein Nußbaum-Pianino im einfachen Rococo-Stil mit Unterdämpfung. Letzteres Instrument ist zweimal vertreten, da ein anfangs ausgestelltes Pianino in italienischer Renaissance verkauft und kürzlich herausgenommen wurde“.

„Futterneid“ ist so alt wie die Menschen. Unter den Kollegen Klavierherstellern wurde der „Futterneid“ auf der damaligen modernsten Kommunikationsfläche der ZfI ausgetragen.
Johannes Rehbock aus Duisburg zog Erkundigungen ein und stellte fest, die Firma A. Roth in Hagen beschäftigte nur „einen Verkäufer, einen Stimmer, einen Tischler und einen jungen Mann, welcher in einer Pianofortefabrik seine Lehre bestanden haben soll“.
Die „Erwiderung“ von „August Roth, in Gen.-Vollm. H. Junius“ folgte sehr kurze Zeit später:
„Die Firma August Roth hat in Hagen einen vollständigen Fabrikbetrieb eingerichtet und stellt in jedem Monat eine größere Anzahl Instrumente her“.
Und – deswegen die Erwähnung hier: „Die Firma August Roth ist Theilhaberin der Pianofortefabrik G. Klingmann & Co. […] von dort erhält sie die Instrumente, welche sie nicht selbst herstellen kann“.

Im Jahre 1903 verlegte G. Klingmann & Co. seine Fabrik in Berlin nach Wienerstraße 46.
Zur Musik-Fachausstellung 1906 in Berlin rangierte G. Klingmann nicht unbedingt an vorderster Stelle. Zum Schluß des Berichtes war nur erwähnt, G. Klingmann war mit einer Auswahl von zwei Flügeln und drei Pianinos in moderner Ausführung vertreten.

G. Klingmann erhielt 1910 den Titel „Hoflieferant“ – von „Seiner Majestät des Königs von Spanien“. Wer regierte damals in Spanien? „König Alfons XIII.“
Auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911 erhielt G. Klingmann die „Goldene Medaille“.

Auch die Kultur kam zu der Hygiene-Ausstellung nicht zu kurz. Der Ausstellungsvertreter der Firma G. Klingmann rezitierte folgendes Gedicht.
„D e r  M e n s c h  e i n  I n s t r u m e n t
Es ist der Mensch ein „Instrument“,
Von Gottes Hand gebaut,
Nur wer den wahren Wert erkennt,
Entlockt ihm holden Laut.
Das Schicksal bringt oft Dissonanz
In schönste Melodie,
Erfüllt sei dir dein Herz nur ganz,
O dann verzage nie!

Doch, ich verzage und breche ab, diese Zeilen sind eben nicht Kulturerbe geworden. Sie entsprechen der damaligen Zeit, der Epoche des Naturalismus und der Heimatkunst. Am Schluss heißt es: „Und wenn der letzte Laut verklang nach lebenslangem Lauf …“

Für Georg Klingmann erklang der letzte Laut am 3. Dezember 1917. Er starb im 76. Lebensjahr.
Wann hörte er den ersten Laut? Am 20. April 1842 wurde er in Weinheim, einer Stadt zwischen Darmstadt und Heidelberg geboren. Zunächst, wie viele Klavierbauer, erlernte er das Tischlerhandwerk.
„Sein Bestreben war stets danach gerichtet, nur sauberste und beste Arbeit zu leisten, und so erwarb er sich schon als junger Mann die Achtung und Anerkennung seiner Meister.
In den engen Grenzen des heimatlichen Betriebes fand er bald nicht mehr die nötige Befriedigung, sein regsamer Geist führte ihn weiter fort nach der Schweiz und später nach Hamburg“.
Im Jahre 1865 kam Georg Klingmann nach Berlin; hier lernte er den Klavierbau kennen, dessen Studium er sich mit großem Eifer hingab. Mit klarem Blick erkannte er bald, daß ihm durch Vervollkommnung und Verbesserung der bisher üblichen Herstellung der Pianos ein weites Arbeitsfeld blühte. Doch bedurfte es noch mehrere Jahre regsamster Arbeit als Teilhaber verschiedener Genossenschaften, bis es ihm endlich gelang, im Jahre 1882 ein eigenes Geschäft zu begründen und nach bewährten Grundsätzen zu arbeiten“.

Das Geschäft entwickelte sich, der Name Georg Klingmann erwarb sich zunehmend Achtung im In- und Auslande. „Seine Söhne Bruno und Hermann Klingmann lernten unter seiner Anleitung den Klavierbau von Grund auf, und nach ihrem Eintritt in die Firma wurde dann der Flügelbau und bald auch die Herstellung von Klavierspielapparaten aufgenommen. Bis zum Anfang des Krieges war es Georg Klingmann vergönnt, in voller körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische seinem Geschäft vorzustehen, und sein unermüdlicher Eifer war ein steter Ansporn für seine Arbeiter. Durch seine Herzensgüte und stete Hilfsbereitschaft hat der Verewigte es verstanden, sich viele Freunde zu erwerben. Geehrt und geachtet von seinen Freunden und Arbeitern, lebte er doch stets einfach und schlicht bis an sein Lebensende. Die Kriegsjahre und die Umwälzungen, welche sie im Betrieb zur Folge hatten, bewirkten, daß der Verewigte sich allmählich aus dem Geschäft zurückzog. Doch bald, nachdem er sich Ruhe gegönnt hatte, traten die Beschwerden des Alters bei ihm ein. Sorgfältigste ärztliche Pflege vermochten sein Leiden nicht mehr aufzuhalten, und so erlöste ihn am 3. Dezember ein sanfter Tod von allen Schmerzen. Ein jeder, der ihm im Leben näher stand, wird ihm ein treues Gedanken bewahren“.

Neue Verkaufs- und Ausstellungsräume bezog die Firma 1920 in der Potsdamer Straße. Neu ausgestellt sind pneumatische Pianos und Flügel mit der Bezeichnung „Lyrist“. Dazu ein reichhaltiges Lager an Künstler-Notenrollen für ihre pneumatischen Instrumente.

Im Vorbericht für die Leipziger Frühjahrsmesse wurden neben Pianinos, Lyrist-Instrumente, Flügel auch das „neue kombinierte elektrische Piano“ angepriesen.
Das kombinierte Kunstspielpiano (Reproduktions-Piano) ist „schmal und elegant gehalten und ist nach 4 Möglichkeiten spielbar: 1. als Handspielpiano; 2. als Tretpiano; 3. mit elektrischem Antrieb und persönlicher Nuancierung, mittels Hebel, und verschiedener Druckknöpfe; 4. mit elektrischem Antrieb und selbsttätiger, künstlerischer Nuancierung nach der kombinierten Einheitsnote“.
Herbstmesse 1925, Klingmann bringt „eine Kollektion ihrer beliebten Fabrikate (Pianos, Flügel, Einbau-Instrumente und kombinierte Kunstspielpianos) zur Ausstellung“.
Bruno Klingmann wurde alleinige Inhaber der „Einzelfirma“.

Wie kommt ein Kunstspielpiano zu unerwarteter Ehre? Im Berliner Theater (historisches Theater an der Charlottenstraße in Kreuzberg) wurde 1927 die Operette „Nur Du“ von Walter Kollo gespielt (Walter Kollo ist der Vater des Komponisten und Textdichters Willi Kollo und Großvater des Opernsängers René Kollo) Im 2. Akt fand ein elektrisches Piano der Firma G. Klingmann seine Anwendung „für die ganze Dauer der Aufführung“.
1928 errichtete Klingmann in Köln, Flandrische Straße, eine Fabrikniederlage. „Das Ladenlokal, das mit 5 großen Schaufenstern versehen ist, ist prachtvoll gelegen und zählt zu den schönsten Pianomagazinen Kölns. Die Ausstattung ist in schlichter, vornehmer Form durchgeführt, und die 5 großen Fenster gestatten in fabelhafter Lichtfülle auch von außen einen prachtvollen Einblick in den Ausstellungsraum, so daß die darin aufgestellten Instrumente voll zur Geltung kommen. Neben den eigenen Instrumenten der Firma G. Klingmann & Co. – Handspielpianos, Flügel, elektrische Kunstspielpianos und -Flügel – führt sie auch Harmoniums und Notenrollen“.
Die kritischen Jahre um 1929/30 gingen auch an Klingmann nicht vorüber. „Am 1. November (1929) hat eine Gläubigerversammlung stattgefunden, in welcher ein Gläubigerausschuß gebildet und Wirtschaftsberater Freund in Berlin als Vertrauensperson für das etwa zu beantragende Vergleichsverfahren vorgeschlagen wurde. Der Firma soll bis zur völligen Klärung der Angelegenheiten Stundung gewährt werden“.
Kurze Zeit später folgte das Vergleichsverfahren über das Vermögen „des Kaufmanns Bruno Klingmann“, welches einen Monat später eingestellt wurde, „da der Antrag zurückgenommen ist“. Dafür wurde das Konkursverfahren eröffnet. Eine erste Gläubigerversammlung folgte.
Und eine neue Firma wurde im Handelsregister eingetragen: „G. Klingmann & Co. GmbH. in Berlin“ und das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma „G. Klingmann & Co., Berlin“ Ende Dezember 1931 aufgehoben.

Was hat ein Instrumentenmachermeister aus Leipzig mit der Berliner Firma Klingmann zu tun?

Philipp Zollinger

stammte aus einer „alten Instumentenbauerfamilie“ in Freiburg, „war vieljährig zuerst bei der Firma Ludwig Hupfeld A.-G. in Leipzig und Böhlitz-Ehrenberg und dann bei der Firma G. Klingmann & Co. in Berlin vorwiegend als Spezialist für Konstruktion und Bau pneumatischer Kunstspielinstrumente tätig“.
Ein Nachruf setzt ihm ein ehrendes Andenken:
„Mit ihm schied einer der besten Kenner der pneumatischen Klaviere, ein großer Könner, ja, ein Künstler in seinem Fach. Mit einem Fachkollegen hat Zollinger zusammen vor vielen Jahren den ersten Klavierspielapparat gebaut. Sein Freund ging nach Amerika, dort wurde der Apparat aufgenommen und kam mit einigen Änderungen als amerikanisches Fabrikat nach Deutschland, wie das leider mit vielen, deutschen Erfindungen geschieht. Dieser angeblich amerikanische Apparat ist dann von der Firma Hupfeld aufgenommen worden, die sich Philipp Zollinger als Mitarbeiter sicherte. Nach einer Reihe von Jahren segensreicher Tätigkeit bei Hupfeld ging Zollinger zu uns. Er konstruierte ein elektrisches Klavier, das, hervorragend in Ausführung und Leistung, großen Absatz fand. Zollinger war einer der Stillen im Lande, der nur seinen kleinen Erfindungen und seiner Musik lebte. Er war ein vorzüglicher Zitherspieler. Immer aufrichtiger und treuer Kamerad und Freund, gerechter Vorgesetzter und fleißiger Arbeiter, war er bei allen, die ihn kannten und ihn so bald nicht vergessen werden, geschätzt und geliebt“.

Ein Jahr später starb Bruno Klingmann, er wurde nur 60 Jahre alt. Bruno Klingmann „hatte in jungen Jahren die von seinem Vater 1869 gegründete Pianofabrik übernommen und diese bis zu ihrem Zusammenbruch in fachlicher und kaufmännischer Beziehung außerordentlich geschickt geleitet. Er gehörte zu den unermüdlichen Arbeitern, die stolz auf die Verbreitung ihrer Erzeugnisse nach allen Richtungen der Welt waren, und der immer besonderen Wert auf den Export gelegt hat. Etwas rauh nach außen trug er doch für seine Arbeiter und Freunde ein weiches Herz in der Brust und gab im stillen, wo Not war. Den Verlust seines Vermögens und Niedergang seiner Firma, für die er fast 40 Jahre tätig war, hat er nie recht überwinden können. Er betrachtete die Tatsache, daß die Wirtschaftsverhältnisse stärker waren als er, als persönliche Schande. Ein lange vorhandenes, aber erst zuletzt erkanntes Leiden hat seinem früheren arbeitsreichen Leben nun ein Ziel gesetzt. Er ruhe in Frieden“!

Aus ZfI, Sprechsaal vom 1. Febr. 1936:
Hugo Reiher, über den in den Zfi`s immer mal berichtet wurde, schrieb Anfang 1936 einen Artikel in der „Sprechstunde“ mit der Überschrift: „Zur gefl. Beachtung“. Ein Beitrag, um die Zeit nach dem Untergange von sehr vielen Klavierfabriken um und nach 1930 zu verstehen.
„Ich bin die Wochen vor Weihnachten von Dutzenden Herrschaften gebeten worden, ihre gebrauchten Flüge und Pianos wegen evtl. Kaufes zu besichtigen, für mich war es aber von vornherein durchsichtig, daß es sich doch nur im eine kostenlose Taxierung handle, denn an gebrauchten Klavieren haben die Händler wahrlich keinen Mangel. – Da war es mir in vielen Fällen ein Genuß, den Herrschaften reinen Wein über ihren vermeintlichen Besitz einzuschenken. Mein Urteil lautete, auch wenn ich einem gradsaitigen, also etwa 70 Jahren alten Klavier gegenüberstand, klar und deutlich: Dieses Instrument gehört auf den Schutthaufen, es müßte verbrannt werden. – Erstaunen und Entsetzen ob dieses freimütigen Bekenntnisses bei den Leuten! Ich erklärte ihnen aber in aller Ruhe, daß das Instrument in den 60 bis 70 Jahren seinen Zweck vollkommen erfüllt habe, eine Reparatur für 100,– bis 150,– RM rechtfertige sich in keiner Weise, das Geld wäre geradezu zum Fenster hinausgeworfen, denn es sei fraglich, ob das Piano, welches vielfach um zwei Töne unter Kammerton steht, das Hochziehen aushalte, also wozu solches Wagnis. Verbrannt, sei die Losung für den alten Schinken: keineswegs sei das Instrument zu verschenken, denn damit würden Kinder beim Lernen des Klavierspielens noch musikalisch verdorben. Nur so werden die Illusionen über sogenannte wertvolle ganz alte Instrumente gründlich zerstört. Es müßte eigentlich eine polizeiliche Maßnahme bestehen, um solch altes Zeug aus der Welt zu schaffen. Das ist meine Meinung“.
Hugo Reiher, in Firma Gebr. Trau Nachf., Hugo Reiher, Pianohaus Heidelberg.

In der nächsten Ausgabe meldete sich „G. Klingmann & Co., G.m.b.H.“ im „Sprechsaal“ zu Wort:
„Bravo, Herr Reiher! Es würde gut sein, wenn alle Ihre Herren Kollegen, vor allem aber auch die Stimmer, ihren Auftraggebern so offen und beeindruckt von fachmännischem Wissen die Meinung sagen würden. Es ist zu peinlich und ärgerlich, oft erleben zu müssen, daß einem von sonst nicht unklugen Leuten gesagt wird, wenn man für ein fabrikneues Klavier einen angemessenen Preis fordert: Der Preis ist mir viel zu hoch. Ich habe gedacht, daß ich bei Ihnen in der Fabrik ein Piano für etwa 300.– RM kaufen kann. – Man kann diese Herrschaften dann nur darauf hinweisen, daß sie ja für ein gebrauchtes, unter Umständen 40 – 50 Jahre altes Instrument schon bis zu 300.– RM bezahlen usw. erhält aber dann in 95 von 100 Fällen bestimmt die Antwort: Ja, unser Stimmer hat doch gesagt, daß die Fabriken heute schon neue Pianos für 300.– bis 350,– RM verkaufen. – Wenn auch zu einem Teil dieses eine naiv-unverfrorene Behauptung sein mag, so sind wirklich die gedankenlosen Redensarten der ‚Auch-Stimmer‘ daran schuld. Das Geschäft wird nicht nur erschwert, sondern unsere ganzen geschlossenen Bemühungen, auch nach dieser Richtung hin aufklärend, bildend und fördernd zu wirken, wenn untergraben und zum Teil unmöglich gemacht. Könnte man erreichen, daß Ihr Vorschlag einer polizeilichen Maßnahme, alle Instrumente über 30 Jahre Lebensdauer als Brennholz zu verwenden, Geltung bekäme, dann wäre bald unserer immer noch sehr notleidenden Industrie geholfen“.
Der notleidenden Industrie, speziell der Firma G. Klingmann, konnte nicht mehr wesentlich geholfen werden.
Die Firma gesellte sich noch zu den Hersteller von Kleinklavieren und stellte 1938 eines davon vor:
„Das Instrument hat 85 Töne, also volle 7 Oktaven, Panzerstimmstock, 2 bronzierte Eisenbacken und Messing-Piloten. Die von der Firma gewählte Höhe von 105 cm fügt sich harmonisch in den heutigen modernen Wohnstil ein. Die Ausführung ist zunächst in schwarz poliert und in Nußbaum-Maser vorgesehen. Die pfleglich ausgearbeitete Kleinpiano ist mit der bekannten Renner-Mechanik und mit einer Qualitäts-Klaviatur der Berliner Klaviatur-Fabrik Bohn ausgestattet.“

H. Henkel schrieb über das Ende der Firma: „Anni Klingmann geb. Goertz (Geschäftsführerin), ihr wird durch Beschluß der Gesellschaft vom 25. Nov. und 27. Dez. 1940 das Vermögen der GmbH durch Umwandlung unter Ausschluß der Liquidation übertragen.“
Das Ende der Firma war aber nicht das Ende des Namens. In der DPU (Deutsche Pianounion, Leipzig) verließen Pianos mit den Namen „Klingmann“ den Betrieb. „Nach 1990 wird die Marke von der Eisenberger Pianofabrik gebaut“ (H. Henkel). Kurze Zeit später und nur wenige Jahre danach wurde „Klingmann“ aus China importiert und durch Wilh. Steinberg vertrieben.

Eine Kurzbeschreibung eines heutigen „Klingmann-Klavieres“ liefert die „Klavierhalle“ in Altenberge, Inhaber Herr Daniel Pantke:„Klingmann Klavier in modernem Design (verchromte Pedale, Beschläge etc.), schwarz hochglanzpoliert. Erst ca. 5 Jahre alt. Es handelt sich hier um ein Klavier von bescheidener Qualität aus chinesischer Massenproduktion mit einem wohlklingenden deutschen Namen. Das Instrument stammt aus einer Inzahlungnahme und ist nur bedingt empfehlenswert. Obwohl optisch sehr ansehnlich, enttäuscht es ansonsten durch einen sehr brillanten, eher schrillen Klang und eine unpräzise Spielart …“