Dieter's Klavierseiten

Datenarchiv des Klavierbaus

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Rachals, Matthias Ferdinand

Pianofortefabrik, Hamburg, 1834-1957

Wer im Internet nach Rachals-Klavieren sucht, findet als erstes:
„Deutsche M. F. Rachals Klavier offizielle Webseite“.
Interessant die Seite „Marke Geschichte“ – und staune, bekannte Gesichter der Gegenwart arbeiten an Rachals-Instrumenten, so auch Kollegen der August Förster GmbH in Löbau. Keinem der Kollegen ist die Firma „Deutsche M. F. Rachals Klavier“ bekannt.

Die Hamburger Pianofortefabrik M. F. Rachals zeigt dagegen eine andere Geschichte. Sie begann mit Matthias Ferdinand Rachals.
Er wurde am 4. Juni 1801 in Mitau (Stadt in Lettland) geboren.
Sein „Vater führte den Titel eines Rathstischlermeisters. Waren die Verhältnisse der Familie immer nicht die glänzendsten gewesen, so gestalteten sie sich umso drückender, als der unerbittliche Tod das Familienoberhaupt vorzeitig abrief. Der älteste Sohn David übernahm die väterliche Tischlerei und erzog in anerkennenswerther Ausübung der Geschwisterliebe auch den jüngeren Bruder Matthias. Im Jahre 1821 war die Lehrzeit beendet und den Wanderstab in der Hand, ging es zu Fuss über Riga nach St. Petersburg, wo der Instrumentenmacher Brix den Pilgrim zu weiterer Ausbildung in Brot und Lohn nahm. Im Juli 1827 verliess Rachals die russische Hauptstadt, um über Memel, Elbing, Küstrin nach Berlin, dann nach Dresden und durch Thüringen nach Cassel zu wandern. Hier arbeitete er bei dem Instrumentenmacher Sachsossky bis zum Juni 1828.
Von Cassel aus sollte Paris das Wanderziel sein, aber nur bis Heidelberg reichte das durchführbare Können des Lernbegierigen und die zwingenden Verhältnisse lenkten die Schritte nach Hamburg.
Vom 1. Juli 1828 bis 1831 war Rachals hier bei dem Instrumentenmacher J. J. Wagner in Stellung. Wagner wollte seinen tüchtigen Gehülfen als Geschäftstheilhaber an sich fesseln, indessen der Drang nach Selbstständigkeit führte Rachals lieber zu dem freilich mühevolleren Wege in eigenem Beginne. Mit nur einem Arbeiter und auch sonst geringen Mitteln wurde am 25. Januar 1832 das erste Stück Holz zu einem vorderstimmigen Clavier nach Wiener Art verarbeitet, welches, bestens ausgefallen, am 10. März des gleichen Jahres einen zufriedengestellten Käufer in Hamburg fand. … Das Geschäft wuchs und wuchs. Vom Jahre 1837 melden die Verkaufsbücher den Erlös von 225 Th. für das erste aufrechtstehende Piano, und vom 12. April des nächsten Jahres den Verkauf des ersten Flügels mit 360 Th. …

Rachals
Lieve Verbeeck

In dieselbe Zeit fällt auch Liszt’s Auftreten in Hamburg. Es war ein Rachals-Flügel, welcher dem damals von den Instrumentenerbauern gefürchteten Tastentitonen Liszt genügte, der sich denselben für seine Concerte erbat. Die Künstler gingen fleissig auf die Suche nach guten Clavieren und mussten Geld und gute Worte geben um nur geeignete Concertinstrumente zu bekommen.

Rachals war in seiner Kunst Selbstschöpfer, ohne jedoch die Sucht eines Erfinders zu Markte zu tragen. Seine Modelle sind in den Mensuren und Anlagen Produkte eigener Erfahrung, jedoch achtete er die Errungenschaften anderer Meister hoch und folgte in gewissenhafter Prüfung den gezeigten Pfaden. In der ersten Periode seines Schaffens war ihm die Wiener Schule maassgebend, später für die Tafelclaviere waren englische Systeme namentlich Collard von Einfluss, während für Flügel Erard und die Pariser Meister zum Vorbild blieben, bis 1862 Henry Steinway für das regenerirte kreuzsaitige System die Parole zu allgemeiner Folgschaft gab.

Rachals

Auch mit der Mechanik hat sich Rachals eingehend beschäftigt und unter anderem zu der Clementi-(Pleyel-) Mechanik für Tafelclaviere die Repetitionsfeder hinzugefügt, In dem Pianino hatte die Mechanik einen durchgehenden Achsendraht. Eine ausserordentlich sichere Führung wurde ja erreicht, und da die ersten tonangebenden französischen Mechaniken sowohl für die Nüsse, wie für die Stösserhebel durchgehende Achsendrähte hatten, welche je zwischen zwei Messingschienen (Zahnschienen) geschraubt waren, so wird man dieses Anlehnen an berühmte Muster begreiflich finden. Das alte Rachals-Piano hatte ferner eine Transponirvorrichtung in ganz vorzüglich ausgeführter Schlosserarbeit. Die Claviatur ruht auf einer Eisenstange, welche durch ein mittelst Schlüssel fünffach regulirbares Zahnradsystem exakt seine Aufgabe erfüllt. Die ebenso einfache wie praktische Einrichtung kam aber weniger in Ausführung.
Rachals stellte Claviaturen und Mechaniken von Anbeginn selbst her und erst den immer weiter in der Vollendung vorgeschrittenen Specialfabriken machte er in letzter Zeit zum Theil Concessionen.

Der grosse Brand Hamburg’s im Jahre 1842 hatte später grosse Nachfrage zur Folge.
Im Jahre 1845 konnte Rachals die Werkstatt in das neue Haus in der Hermanstrasse verlegen, um dort vier Jahre später das inzwischen 1000ste Instrument erstehen zu lassen. Weitere Vergrösserungen blieben aber trotzdem nicht aus, welche 1855 die Erwerbung und Bebauung des sogenannten Mohlenhofes in der Altstädter Fuhlentwiete nach sich führte. Hier wurde 1857 die Feier des 25jährigen Bestehens der Fabrik festlich begangen. Im gleichen Jahre verschonte die hereingebrochene Handelskrisis auch die Rachals’sche Fabrik nicht, doch brachte beharrliches Festhalten an dem Grundsatz strengster Solidität bald wieder gedeihliches Fortarbeiten mit sich. Die Londoner Ausstellung 1862 ertheilte den ausgestellten Rachals-Instrumenten die Preismedaille.

Rachals

Die weiteren Jahre brachten durch wachsenden Bedarf einen weiteren Ausbau der Gebäude. Am 6. September 1866 raffte ein tückischer Cholera-Anfall den rastlosen Jünger seiner Zunft dahin, tief betrauert von seiner ihm anhänglichst ergebenen Arbeiterschaar, aufrichtig beklagt von dem grossen Kreis seiner Bekanntschaft, welche den Biedermann in seiner persönlichen Liebenswürdigkeit hochschätzen, in seinem strengen Rechtlichkeitsgefühl und regem Eifer achten und ehren gelernt hatten. Man wird Matthias Ferd. Rachals nicht so bald vergessen, denn er war ein Mann der Thatkraft, für den seine Hinterlassenschaft das beste Zeugniss ablegt.
Das weiter bestehende Geschäft wird gegenwärtig von dem Sohne des Verblichenen Eduard Ferdinand Rachals, welcher seit 1854 im Geschäfte thätig und seit 1864 als Theilhaber mitarbeitet, im Sinne des Schöpfers fortgeführt“.

Rachals

Sein Sohn Eduard Ferdinand Rachals, 4. Mai 1837 – 24. April 1902.
Er lernt Klavierbau, arbeitet in verschiedenen Firmen Deutschlands und in Paris, Zürich und London. Seit 1854 ist er „… im Geschäfte thätig und seit 1864 Theilhaber … 1866 übernimmt er die Firma, die seit mindestens 1886 ‚M. F. Rachals & Co.‘ firmiert.
Nach dem Tod von Eduard Rachals führen dessen Witwe Helene Auguste geb. Lembcke und Adolf Rachals die Firma fort, seit Oktober 1907 ist Adolf Ferdinand Rachals Alleininhaber“.
Adolf Ferdinand Rachals, ältester Sohn und Enkel des Gründers wird am 25. März 1866 geboren.

Rachals
pia nola KLAVIERE & FLÜGEL Thomas Buck

Über seinen Werdegang ist nicht viel zu erfahren. Erhalten ist sein ‚Feldpostbrief‘:
Er schrieb ihn 1914 an Max C. Herbst, Inhaber eines Klavierhauses in Hamburg:
Er stand seit Beginn des Ersten Weltkrieges mit 48 Jahren als Oberleutnant und Adjutant der 34. Landwehr-Brigade auf dem östlichen Kriegsschauplatz.
„Sie können sich keinen rechten Begriff von der Fürchterlichkeit dieses Krieges machen. … Man macht sich in Hamburg keinen Begriff von den Quartieren, die wir beziehen müssen. Und dabei handelt es sich hier nicht um irgendeinen Offizier, sondern um den Stab der 34. Landw.-Brigade, dessen Kommandeur eine Exzellenz und zu deren Adjutanten ich gehöre. Exzellenten müssen hier wie der gemeine Soldat wochen- und monatelang auf Stroh schlafen. … Oft genug hausen wir in Erdlöchern, die unsere Soldaten gegraben. Mitte Oktober, bei schneidendem Ostwind, auf exponierter Höhe, völlig im Freien, ohne jedes Schutzdach schlafen zu müssen – zwei, drei, vier Nächte hintereinander – das gehört nicht zu den Annehmlichkeiten. Seit fünf Wochen liegen uns die Russen bis auf 600 m gegenüber. Wir haben jeden Tag Gefechte. … Der Russe ist groß im Defensivgefecht. Die Waldränder und die hier unter geschickter Benutzung des Gelände künstlich angebrachten Befestigungen zu stürmen, ist seit Wochen unsere Aufgabe. Wie viele Verluste haben uns diese Stürme gebracht. Wie viel liebe Kameraden, die all die Wochen Freud und Leid mit einem teilten, die einem ans Herz gewachsen, hat man nicht mehr lebend von diesen Expeditionen zurückkehren sehen. …Vor drei Tagen hatten wir einen Nachtmarsch von 10 Uhr abends bis 10 Uhr des andern Morgens, bei 6 Grad Kälte gegen den Ostwind, zu Pferde im Schritt. Furchtbar! Als das Endziel erreicht war, ging es sofort ins Gefecht. Überhaupt das Schlafen gewöhnt man sich hier so allmählich ab. Essen und Trinken eigentlich auch. Seit dem 26. August schlief ich zweimal im Nachthemde in einem Bett. Sonst immer völlig angekleidet auf dem Stroh. … Und so wird es uns weiter gehen, bis dieser fürchterliche Krieg sein Ende erreicht hat. … Aber es muß ausgeharrt werden, und ausharren werden wir bis zum letzten Atemzug von Mann und Pferd, Sie sollen sehen, was es heißt, Deutschland anzugreifen. Es erfordert viele Opfer, aber wir kriegen sie unter. … Meine Gedanken sind natürlich oft in Hamburg. Meine Fabrik steht still. Mein Kontor ist nur von den ältesten und bewährtesten Kräften besetzt. Ich sehne mich oft aus dieser fürchterlichen Zeit herauszukommen und zurück nach meinem lieben Hamburg, meiner Familie, meiner netten Häuslichkeit und den Freunden. – Wenn aber schon Krieg sein mußte, so ist es mir recht, daß ich mit dabei sein kann. …“

Rachals
pia nola Thomas Buck

1929 ist Adolf Rachals als Alleininhaber 63 Jahre alt. Ein Vergleichsverfahren folgt und 1930 wieder aufgehoben, „die Firma aber wiederum fortgeführt. Sie wird am 30. Juni 1936 OHG nach Eintritt von Wolfgang Rachals, Urenkel des Gründers. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird ‚Rachals Lohmann Piano Co.‘ firmiert, die Produktion erfolgt in Braunschweig. Die neue Firma stellt erstmals zur Frankfurter Messe 1954 ein Pianino 108 aus, 2 Jahre später auch einen Flügel. Großbach 1999 führt bis 1957 Produktionsnummern an (42.400) und auch den Markennamen ‚Mercedes‘. (H. Henkel).

Beschreibungen der Rachals´schen Instrumente:

Londoner Ausstellung 1862: „Unter den von Hamburg geschickten Pianino´s unbedingt das beste, sowohl war Ton als Reinheit der Arbeit betrifft, allein auch sonst würdig, den ersten Fabrikaten zur Seite gestellt zu werden“. (lieveverbeck)

Hamburger Ausstellung 1889: „Concertflügel mit gebogener Wand; kurzer desgl., ebenfalls mit gebogener Wand. Aufrechtes, kreuzsaitiges Piano und mehrere andere Pianos in verschied. Construction und Ausstattung“. Zwei begabte Herren spielten „auf zwei nach dem Steinway-System gebauten Concertflügeln … Die beiden Flügel zeichnen sich durch sonoren in allen Theilen gleich nobel klingenden Ton vortheilhaft aus. Vorzüglich ist die Abdämpfung … Die Spielart der Instrumente ist, wenn auch keine leichte, doch eine recht angenehme, sie gewinnt bei täglichem Gebrauch des Instrumentes noch an Präcision … Der eine Flügel hat einen dunklen, der andere einen helleren Toncharakter, beide klingen gleich schön. … Als ‚proxima non nullo intervallo‘ sei gleich hier die Pianofabrik M. F. Rachals & Co. angeführt, die sich mit ihren Flügeln mit gebogenem Eisenrahmen, eisernem Stimmstock und Doppelscala und ihren Pianinos mit eisernem Rahmen und verbundener Mechanik am weitesten den Vorbildern der Steinway’schen Instrumente nähert“.
Die Goldene Medaille wurde verliehen „Für ausgezeichnet gearbeitete Mechanik, sorgfältigste Behandlung der Mensur und des Resonanzbodens, sowie für vortreffliche Spielart, gleichmäßigen, leicht ansprechenden und modulationsreichen Ton der aufrechtstehenden Pianos und Flügel“.

Chicago – Weltausstellung 1893 „stellte Rachals zwei Flügel und zwei Pianinos aus, ein Salon-Instrument mit Goldgravirungen und ein Cabinetsflügel von sehr kurzer Form aus schönstem amerikanischem Nufsbaumholz. Von den Pianinos ist das eine ein hohes Concertpianino, ebenfalls schwarz ebonisirt und im Renaissance-Styl verziert. Den Kopf schmückt eine Apollobüste aus Ebenholz, ganz eigenartig ist die Ausstattung des zweiten, etwas niedrigeren Pianinos.

Die vier Ausstellungs-Instrumente werden ohne Zweifel die Hamburgische Pianoforte-Industrie würdig in Chicago vertreten“.
Prämierung im Wortlaut:
M. F. Rachals & Co., Pianofabrik in Hamburg, erhielten ihren Preis mit folgender Motivirung:
1. Die Beschaffenheit des Tones steht auf sehr hoher Stufe; er klingt voll und musikalisch vornehm und seine Gesangsfähigkeit ist ausgezeichnet.
2. Die Klangfarbe ist in allen Lagen durchweg gleich, und selbst beim harten Anschlag ist keine Verschiedenartigkeit des Klangcharakters an den Uebergängen zu hören.
3. Die Mechanik ist in jeder Beziehung ersten Ranges, und ist gut regulirt.
4. Die Spielart ist elastisch und der Hammer repetirt äußerst prompt.
Nur das beste Material ist beim Bau der Pianos verwandt; ebenso hervorragend wie die innere, ist auch die äufsere Arbeit.

Neu eingeführt (in Amerika): Um den Transport der Pianos zu erleichtern, werden einige Sorten so gebaut, dass sie in mehrere Theile zerlegt werden können, was unter Umständen von grofsem Werth ist“.

1902: „Ein Erzeugnifs seiner Intelligenz und Fachtüchtigkeit mufs das Pianino-Modell angesehen werden, das er noch in den 60er Jahren konstruirte und später mehr und mehr vervollkommnete: das, ohne dadurch an Noblesse des Tones einzubüfsen, eine mehrfache Zerlegung des Resonanzbodens und des Eisenrahmens zuläfst, wodurch allein ein bequemer und billiger Maulthiertransport über steile Gebirgswege ermöglicht wird. Das System des Zertheilens, das Rachals erdacht, das Resultat von jahrzehntelangen Versuchen, befähigte ihn, auch für jene Gebirgspianos die kreuzsaitige Bauart anzuwenden“.

Katalog 1905:
… Auf 25 Seiten werden darin in 3 Flügel- und 17 Pianino-Modelle in den verschiedensten Größen und Stilarten, von der einfachsten bis zur reichsten Ausstattung, wiedergegeben, darunter zerlegbare Instrumente für Gebirgstransporte und Tropengegenden“.

1905: Für den Musiksalon des Ozeandampfer „Amerika“ der Hamburg-Amerika-Linie lieferte Rachals „ein Pianino in satin wood, hellgelb, nach extra angefertigten Zeichnungen“. Es ist bereits das 3. Instrument für die Hamburg-Amerika-Linie.

1905: Rachals bekam den Auftrag der Republik Panama für das Präsidentschafts-Gebäude ein Konzert-Piano zu liefern. „Das Piano ist in weißem elfenbeinfarbenem Gehäuse mit Goldverzierung hergestellt und trägt an der Mittelfüllung das Staatswappen der neuen Republik in farbiger und künstlerischer Ausführung. Das Instrument hat den vollen Beifall der Besteller gefunden“.

Rachals

1906: „… brachte Rachals das Kunst-Klavierspielapparat mit den Namen Triumphola-Piano auf den deutschen Markt mit bestem Erfolg. Der Apparat ist so konstruiert, daß er in jeden Flügel und in jedes Piano, auch in solche Instrumente von kleinsten Dimensionen einzubauen ist. Wie die Vorsetz – Triumpholaapparate, ist auch der Einbau-Triumpholaapparat mit doppelter Nuancierung und pneumatischer Pedalbetätigung versehen“.

Rachals
pia nola KLAVIERE & FLÜGEL

Zum 75-jährigen Jubiläum der Pianofortefabrik 1907:
Die Jubelfirma gehörte zu den „ältesten Pionieren für das deutsche Klavier auf dem Weltmärkte und schon zu einer Zeit ihre Instrumente in ferne Tropenländer lieferte, als der deutsche Klavierbau sich noch in seiner Entwickelungsperiode befand.

1907: Zur Landesausstellung in Trinidad (Republik Paraguay, Südamerika) schickte Rachals eine Anzahl Pianos. „Gelegentlich der Preisverteilung ist die Firma ‚wegen hervorragender Leistungen‘ für ihre Instrumente durch den Grand Prix, große goldene Medaille, ausgezeichnet worden. …

Herbstmesse 1924: Zur Ausstellung kamen zwi Flügel und zwei Pianinos:
Die Flügel haben eine 1 Länge von 160 und 180 cm. Beide haben vollen Eisenrahmen und 7|1/2 Oktaven Umfang; der kleinere Flügel in Schwarz, der größere Flügel in Mahagoni, letzterer mit sechs Beinen. Die Pianinos sind in Eichengehäuse, das eine hell, das andere dunkel gehalten. Sie unterscheiden sich von einem gewöhnlichen Piano dadurch, daß die Raste nicht aus einem quadratisch gefügten Rahmen besteht, sondern wie eine Flügelwandung (jedoch symmetrisch) in gebogener Konstruktion hergestellt ist. Die Seiten des Gehäuses sind der gebogenen Raste gemäß gleichfalls rund. …Die Firma nennt diese Pianinos Aufrechte Glockenflügel“.

Ehrungen zu 100-jährigem Bestehen 1932:
Die Firma brachte ihr Unternehmen zur Blüte, indem sie sich besonders auf die Erfordernisse der überseeischen Länder einstellte und ihre Fabrikate befähigte, auch den klimatischen Gefahren der Tropen bestens standzuhalten. … In den besten Jahren wurden mehr als 160 Gesellen beschäftigt. Es gibt wohl kaum einen Platz der Erde, an dem diese Fabrikmarke nicht bekannt wäre. In der Hochkonjunktur wurden 500 Pianos pro Jahr hergestellt.

 

Rachals Rachals

Herzlichen Dank für die Bereitstellung der Bilder Herrn Thomas Buck, pia nola KLAVIERE & FLÜGEL