Serbser & Co.

Pianofabrik in Leipzig, 1840 – 1895

1860 – In Weida bei Weimar musizierten zwei Künstler „auf zwei vortrefflichen Pianoforten von dem hiesigen tüchtigen Instrumentenmacher J. G. Serbser“. (1)

1875 – „Pianofortefabrikant G. Serbser und Söhne in Weida sind zu Großherzogl. S. Hof-Pianoforte-Fabrikanten ernannt worden.“ (1)
„Serbser & Co., (Inh.: Jacob Joachimsthal), Alexanderstr. 26. Gegr. 1840. Ausschliessliche Specialität: Pianos nur mit Serbser’s unübertrefflicher bewährter, Patent-Stimmvorrichtung. — Lobendste Anerkennungen hervorragendster Fachgenossen.“ (1)

1882 – Weida, „Das in den Besitz der hiesigen Sparkasse übergegangene, früher der Firma „Serbser & Söhne“ gehörig gewesene Fabrikgrund-Grundstück, beabsichtigen wir zu verkaufen. Das fragliche Grundstück, in welchem dermalen noch die Pianofortefabrikation betrieben wird, liegt in unmittelbarer Nähe des hiesigen Bahnhofs, besteht aus Wohn- u. Fabrikgebäude, Holzniederlage. Hof und Artland und sind die im Jahre 1878 neu errichteten und durchaus massiv erbauten Gebäude mit … Mark bei der Grossherzoglichen S. Landesbrandkasse versichert. Kaufpreis sehr billig, zur Uebernahme nur … Mark erforderlich, — Näh. Ausk. erth. Vorstand der Sparkasse, Heller“.

1883 – „Die früher Serbser’sche Pianofortefabrik bestehend aus grossem massiv angeführtem Fabrikgebäude von 41 m Strassenfronte und 11 m Tiefe (hohes Souterrain und 2 Stockwerke), freistehendem, in Fachwerk aufgeführtem, 2 stöckigem Materialien – Schuppen von 50,30 m Länge und 8,8 m Tiefe nebst Hofraum soll am Donnerstag den 27. December … im Local der Sparkasse zu Weida öffentlich meistbietend verkauft werden. Die Gebäude sind mit … Mark in der Landesbrandkasse versichert, im Jahre 1878 eigens zum Pianofortebau errichtet, eignen sich aber in Folge ihrer Bauart auch zu jedem anderen industriellen Zwecke, namentlich auch zur Spinnerei und Weberei etc. Die Fabrik liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs an der Hauptstrasse und an Bachwasser. Die Verkaufsbedingungen liegen in der Expedition des Unterzeichneten zur Einsicht offen. Weida, den 12. December 1883. Der Vorstand der Sparkasse. Heller“.

1883 – 21. Dez. – „Das zur Concursmasse der Serbser’schen Pianofabrik in Weida gehörige Grundstück kommt mit sämmtlichen Gebäuden am 27. d. M. zur öffentlichen Versteigerung“.

1885 – „Laut Bekanntmachung des Kgl. Amtsgerichtes zu Leipzig, wurde am 24. Juni 1885 in das Handelsregister eingetragen die Firma Serbser & Co., Pianofortefabrik in Leipzig (Moltkestr. 39) und als deren Inhaber Frau Johanne Christine Susanne verw. Serbser geb. Hollmann und der Kaufmann Herr Jacob Joachimsthal, Beide hier, auch ist zugleich verlautbart worden, dass genannte Frau verw. Serbser von der Vertretung der Firma ausgeschlossen ist“.

1886 – Serbser & Co. „fabriziren als ausschliessliche Specialität. Pianos, Prima-Qualität mit ihrem patentirten Schrauben-Stimm-System. (Patent 38578) Seit über 3 Jahren erprobtes, billigstes bewährtes System. Ohne dieses kein vollkommenes Piano, dürfte an keinem, am wenigsten an einem Export-Piano fehlen. Vorzüglichste Stimmhaltung in jedem, selbst dem ungünstigsten Klima. Unvergleichlich sicherstes Functioniren“. (1)

Serbser

Die neue Stimmvorrichtung zeichnet sich durch Einfachheit und Billigkeit aus.

Serbser

1888 – erfolgte die Verlegung der Firma von Moltkestr. 39 nach Alexanderstr. 26.
1889 – Am 12. Januar „starb Ferd. August Serbser nach längerem Leiden“.

Serbser

1895 – „Die Pianofortefabrik von Serbser & Co. in Leipzig ist in den Besitz zweier tüchtiger strebsamer Klavierbauer, der Herren Eduard Hermann Förster und Gottwerth Dimler, übergegangen, die das Geschäft unter der am 23. April 1895 handelsgerichtlich eingetragenen Firma H. Förster & Co. in Leipzig (Berlinerstr. 24) fortführen“. Im Dezember 1895 wurde Serbser & Co. im Handelsregister gelöscht.

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Quelle:
(1) Lieveverbeeck