F. Blüthner, Leipzig

Nein, das ist kein Schreibfehler, sondern eine überraschend modern wirkende Geschichte um Namensschwindel und Markenfälschung, die kurz vor 1900 einige Jahre lang in Sachsen die Fachpresse und die Gerichte beschäftigte. 1853 wurde in Leipzig die spätere „Königlich Sächsische Hofpianofortefabrik Julius Blüthner“ gegründet. 38 Jahre später entstand im Jahr 1891 ebenfalls in Leipzig eine neues Unternehmen unter einem ganz ähnlichen Namen. Nebensache? Keineswegs, seiten- und jahrelange Nachrichten in der ZfI sprechen dagegen.

Ein erster Nachweis der neuen „F. Blüthner-Pianofabrik“ erschien in der „Zeitschrift für Instrumentenbau“ unter den Personal- und Geschäftsnotizen vom 11. Okt. 1891:

Als Inhaber einer schon vor einiger Zeit hier in Leipzig unter bescheidenen Verhältnissen eingerichteten Pianofortebauwerkstatt unter der Firma F. Blüthner ist am 29. September 1891 handelsgerichtlich ein Herr Friedr. Alwin Blüthner und als dessen Prokurist – und wohl auch als die Seele des ganzen Unternehmens der frühere Pianofabrikant Heinrich Kloppe aus Leipzig eingetragen worden. Da der ganze Zweck dieser „Gründung“ für jedermann gar zu klar ersichtlich ist, wollen wir, um einer Irreführung der Händlerkreise und Importeure vorzubeugen, feststellen, daß dieser Herr Blüthner ein früherer Productenhändler ist, der in keiner Weise mit dem Besitzer des berühmten Welthauses Julius Blüthner verwandt ist“.

Blüthner, F.

Unter „Productenhandlung“ verstand man üblicherweise den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der Inhabers der neuen, handelsgerichtlichen eingetragenen Firma F. Blüthner meldet sich in der Ausgabe vom 21. Oktober 1891:

Geehrte Redacton!
In der vorigen Ausgabe Ihrer Geschätzten Zeitschrift von 11. October 1891 veröffentlichen Sie die Eintragung meiner Firma ins Handelsregister unter etwas Eigenthümlicher, wen ich nicht sagen will, gehässiger Form, den ich wüßte nicht, was Sie für ein Interesse daran hätten mein Geschäft durch solche Zweideutige Bemerkungen zu verdächtigen,
Erstens Bitte ich zu Berichtigen, das ich nicht eine Pianofortebau Werkstatt sondern eine Pianofortefabrik eingerichtet habe, und können Sie sich gef. sehr bequem davon überzeugen, da es hier am Platze ist, zweitens der Zweck der Gründung ist genau derselbe wie bei jeden andern Geschäft, und ist selbstverständlich für jedermann klar ersichtlich,
Um Irreführung der Händler und Importeure vorzubeugen stellen Sie fest, das ich in keiner Weise mit Herrn Julius Blüthner Verwand binn, dafür binn ich Ihnen sehr dankbar, ich habe es auch bereits in Ausgiebiger Weise gethan und werde es in Zukunft nicht verseumen, auch habe ich Sorge getragen um Verwechselung meines Fabrikates mit andern vorzubeugen, indem in jedes meiner Pianos die Fabrikmarke in Eisenrahmen eingeprägt ist, und zwar so, das sie für jedermann ersichtlich ist, mehr kann ich nicht thun, oder ist es überhaupt nicht Statthaft, das ein zweiter Blüthner eine Pianofortefabrik Etablirt, oder Verlangen Sie das ich meinen Nahmen mit einer anderen vertausche? damit nur eine Pianofortefabrik von Blüthner besteht.
Leipzig, den 15. October 1891. Hochachtungsvoll F. Blüthner.

Blüthner, F.

Anmerkung der Redaktion.
Wir haben die Zuschrift des Herrn F. Blüthner wörtlich und unverkürzt zum Abdruck gebracht, obschon seine ganzen Darlegungen auch keine Spur von Widerlegung der von uns behaupteten Thatsachen enthalten. Wenn Herr F. Blüthner den Raum, wo gearbeitet wird, für eine Fabrik ansieht (oder angesehen haben will), so zeugt dies nur davon, daß er in seiner Eigenschaft als früherer Productenhändler noch sehr laienhafte und bescheidene Ansichten hat über eine Pianoforte-Fabrik. (…)“

Das war der Beginn einer jahrelangen Auseinandersetzung, die es am Ende bis auf die Titelseite der ZfI schaffte. Am 24. Februar 1892 erging ein Urteil der ersten Kammer des Landgerichtes zu Leipzig gegen die Firma F. Blüthner, das nach einem Prozess durch mehrere Instanzen vom königl. sächs. Oberlandesgericht zu Dresden und schließlich vom Reichsgericht bestätigt wurde. Das Oberlandesgericht urteilte am 29. September 1893:
„Im Namen des Königs!
In Sachen des Pianoforte-Fabrikanten Commerzienrath Ferdinand Julius Blüthner in Leipzig, Inhabers der Firma „Julius Blüthner“, Klägers und Berufungsklägers, gegen den Inhaber der Firma „F. Blüthner“, Friedrich Albin Blüthner in Leipzig, Beklagten und Berufungsbeklagten, wegen Untersagung eines angeblichen Namens- und Firmen-Mißbrauchs, erkennt der vierte Civilsenat des Königlich Sächsischen Oberlandesgerichts für Recht:
Das Urtheil der ersten Kammer für Handelssachen des Landgerichts zu Leipzig vom 24. Februar 1892 wird dahin abgeändert:

Der Beklagte ist nicht berechtigt, die in der unter der Firma F. Blüthner betriebenen Instrumenten-Fabrik hergestellten oder vertriebenen Musikinstrumente mit dem Namen „Blüthner“ ohne Zusätze und Abänderungen, welche auch ohne Anwendung besonderer Aufmerksamkeit wahrgenommen werden können, zu bezeichnen, noch durch Ueberlassung des Gebrauchs der Firma F. Blüthner an einen Dritten dazu mitzuwirken, daß derselbe die in dem unter dieser Firma bestehenden Geschäfte hergestellten oder vertriebenen Musikinstrumente in der gedachten Weise bezeichne; er wird verurtheilt, sich derartiger Störungen bei einer Geldstrafe von 300 Mark für jeden Zuwiderhandlungsfall zu enthalten und die erstinstanzlichen Kosten zu tragen. Die Kosten der Berufungs-Instanz werden gleichfalls dem Beklagten auferlegt“.

Blüthner, F.

Es folgte eine langatmige Erläuterung zum „Tatbestand“, die fast die Hälfte der gesamten Ausgabe des Heftes einnahm.

Die Folge war im Mai 1894 eine Beleidigungsklage gegen den Redacteur und Herausgeber dieser Zeitschrift. Das ‚Leipziger Tagesblatt‘ veröffentlichte die Verhandlung:
Vor dem königl. Schöffengerichte kam heute eine Privatbeleidigungsklage des handelsgerichtlich eingetragenen Inhabers der Pianofortefabrik F. Blüthner, Friedrich Alwin Blüthner’s, gegen den Herausgeber und verantwortlichen Redacteur der hier erscheinenden „Zeitschrift für Instrumentenbau“, Paul de Wit, zur Verhandlung. Der Verlauf derselben ist geeignet, in den weitesten Kreisen Interesse zu erwecken, da sich der zu Grunde liegende Sachverhalt eng an das veröffentlichte Reichsgerichtsurtheil in Sachen der berühmten Pianofortefabrik Julius Blüthner gegen den hier als Privatkläger auftretenden F. Blüthner angliedert. Letzterer hat, nach den Feststellungen des königl. sächsischen Oberlandesgerichts zu Dresden, widerrechtlich seinen Namen dazu hergegeben, dem ehemaligen Pianofortefabrikanten Kloppe die Gründung einer Firma Blüthner zu ermöglichen. Der Zweck dieser Gründung läuft nur auf eine Täuschung des Publicums hinaus, das annehmen soll, es handelt sich bei den in Frage stehenden Instrumenten um Erzeugnisse der Weltfirma Blüthner. „

Blüthner, F.

Auch die „Leipziger Gerichts-Zeitung“ schrieb in ihrer Ausgabe vom 6. Mai 1894 folgendes:
Pseudo-Blüthner.
Unter der Ueberschrift ‚Unsaubere Speculation‘ beschäftigten wir uns in der vorhergehenden Nummer mit der Pianoforte-Fabrik F. Blüthner, deren Chefs beim Verkauf ihrer Fabrikate auf den Weltruf der Hof-Pianoforte-Fabrik Julius Blüthner reisten, dergestalt, daß sie ihre Fabrikate einfach als „Blüthner“ bezeichneten. Das Handwerk ist ihnen durch Erkenntnis des Oberlandesgerichts Dresden und des Reichsgerichts indessen gelegt worden.
Wir lernten Herrn F. Blüthner dieser Tage als Privatkläger vor dem Schöffengericht kennen, wo er die Bestrafung des Redacteurs der „Zeitschrift für Instrumentenbau“, des Herrn Paul de Wit, mit Gefängniß und einer Buße von nur 5000 M beantragte, weil er durch diese beleidigt sei.
Die Beleidigung sollte geschehen sein durch einen Artikel … in welchem die Firma F. Blüthner als eine ‚Pseudo-Firma‘ bezeichnet wurde, die wissentlich minderwertige Fabrikate verkaufe.
Man wird zugeben müssen, daß die Ausdrücke kräftig waren, allein sie haben nach den Erkenntnissen des höchsten deutschen und sächsischen Gerichtshofes nichts Überraschendes. Wenn dort von der Firma F. Blüthner gesagt wurde, daß sie ‚arglistig‘, ‚zu unlauteren Zwecken‘ den Namen „Blüthner“ für ihre Fabrikate herangezogen habe, so hatte Herr P. de Wit als Redacteur des offiziellen Organs deutscher Pianoforte-Fabrikanten geradezu die Pflicht, in diesem Organ die unreelle Concurrenz zu bekämpfen … Das Schöffengericht sprach ihn von Strafe und Kosten frei, und legte letztere dem Privatkläger Blüthner auf. Eben sowenig war das Gericht in der Lage, auf die Gewähr der verlangten kleinen Privatbuße von 5000 M zu erkennen. Herr F. Blüthner wollte nämlich geschäftlich durch den betreffenden Artikel geschädigt sein“!

Blüthner, F.

Unter der Überschrift: „Zur Aufklärung. Blüthner contra Blüthner“ wird im Juni 1894 in der ZfI gemeldet:
„Ein krasses Beispiel von Unfairer Konkurrenz, wird sich eine demnächst erscheinende Broschüre betiteln, welche die von uns schon wiederholt gebührend gekennzeichnete Pseudofirma F. Blüthner in die Welt setzt. Daß dieses Elaborat mit unserem Chefredakteur, Herrn Paul de Wit, nicht gerade glimpflich umgeht, ist wohl entschuldbar. Die „Firma“ F. Blüthner leidet bekanntlich noch an den Nachwehen des kürzlich verhandelten Privatbeleidigungsprocesses gegen Herrn de Wit, indem sie nicht nur mit dem Schadenersatzanspruch von 5000 Mark, sondern auch mit der ganzen Beleidigungsklage glattweg abgewiesen wurde.
Der helle Zorn des Trifoliums: Hirschfeld, Kloppe, F. Blüthner scheint dadurch erregt zu sein. Es wendet sich voller Berserkerwuth in diesem Pamphlet gegen Herrn Paul de Wit, den es einen ‚literarischen Handlanger der Firma Julius Blüthner‘ nennt. Wirklich köstlich! Wir vertreten die Interessen eines ehrenwerthen Stammes von Fabrikannten der illoyalen Concurrenz gegenüber und müssen uns sagen lassen, daß wir die ‚literarischen Handlanger‘ eines Einzelnen sind. Die in gewissen Kreisen gewohnheitsmäßige Anmaßung und Begriffsverdrehung, die in der Firma F. Blüthner auch von Natur aus heimisch ist, zeigt sich hierin eben so sehr, als in dem weiteren Geistesprodukt des Herrn Hirschfeld, wenn er behauptet: ‚der Herr Commerzienrath habe den Boycott des Inseratenteiles einer Berliner Fachzeitung inscenirt‘ und daran die hochweise Bemerkung knüpft: ‚Die Kampfesweise der Sozialdemokratie mache im commerzienräthlichen Hause Schule‘. Die weiteren hämischen Verdächtigungen und unsinnigen Beleidigungen, von denen das F. Blüthnersche Machwerk strotzt, zeigen von einer bisher unerhörten Dreistigkeit und characterisiren so recht die Denkungsart, Bildung und Wahrheitsliebe ihrer Erzeuger. Mit welcher Unverfrorenheit die Entscheidungen des Königl. sächs. Oberlandesgerichts und des Reichsgerichts in Sachen contra F. Blüthner ausgelegt worden, dafür gibt Zeugniß die Behauptung, daß F. Blüthner trotz der tatsächlichen, gerichtlichen Feststellungen der alleinige Inhaber dieser Pseudofirma sein will.“

Blüthner, F.

Ein Fachmann im Klavierbau aus Norddeutschland schrieb im Juli 1894 an die Redaktion:
Herr Redacteur!
In letzter Nummer Ihres geschätzten Blattes erwähnen Sie die durch die Pseudo-Firma F. Blüthner versandte Schmähschrift ‚Zur Aufklärung‘.
Da auch mir dieselbe übersandt wurde, so möchte ich, obgleich unbetheiligt und unaufgefordert, ihnen meine aufrichtige Meinung über den Inhalt und Zweck genannter Schrift unterbreiten und habe nichts dagegen, wenn Sie dieser meiner Erklärung in einer nächsten Nummer Raum geben wollen. –
Verstehe ich den Zweck des Rundschreibens recht, so will der Verfasser darthun, wie sehr er bereut, bei Gründung seines Unternehmens gerade ‚Blüthner‘ firmirt zu haben.
Ist es so, dann bin ich ganz seiner Meinung, denn, hätte er etwa ‚Kloppe‘, oder, was auch nicht übel klingt: ‚Kloppe & H ..‘ firmirt, so wäre er den lästigen Prozessen und Scheerereien aus dem Wege gegangen und die ihm so besonders peinlich erscheinende Verwechselung seines Fabrikates mit den in so mancher Beziehung vorzüglichen und daher weltberühmten Pianos der Firma Julius Blüthner wäre unmöglich gewesen.
Ich finde es daher ganz vernünftig, daß die neue Firma jetzt wenigstens F. Blüthner firmiert.
Daß Herr F. Blüthner nicht will, die alte Weltfirma solle von seinem Rufe profitiren, kann man sich denken, und der Name allein thuts ganz gewiß nicht!
Ein echtes Blüthner-Piano klingt keineswegs deshalb so wunderbar sympathisch und edel, spielt sich so angenehm und hält so vorzüglich Stimmung, weil in der Klappe der Name „Blüthner“ eingelegt, sondern einfach deshalb, weil es von Meisterhand construirt und nach streng soliden Grundsätzen aus vorzüglichstem Material hergestellt ist.
Andererseits ist erklärlich, daß, nachdem die neue Firma in Eger und Gommern den ersten Preis holte, sie nicht will, die alte, mit 11 ersten Weltausstellungs-Preisen gekrönte Weltfirma Julius Blüthner solle auch davon noch profitiren. Das wäre noch schöner, Herr F. Blüthner hat die ganze Last und die Kosten gehabt, und den Nutzen nimmt ihm ein Anderer vor der Nase weg!“

Eine Meldung aus Dresden im Oktober 1894 über den Pianohämmer-Fabrikant Syhre, dazu ein Inserat einer Dresdner Zeitung:
Ein vornehmes Salon-Pianino aus der Leipziger Fabrik F. Blüthner ist bei sofortiger Kasse Äußerst billig zu verkaufen. Der Doppelpanzer des Stimmstockes, die beste Unterdämpfungs-Repetitions-Mechanik in Metallbau etc. kennzeichnen die unverwüstliche Solidität der F. Blüthner’schen Pianos. Die edelschöne, klare Tonfarbe ist durch Verwendung meiner besten, aus dem kostbarsten Material gefertigten Hämmer erzielt worden.
Syhre, Pianohämmer-Fabrikant, Rosenstr. 49, Ecke Ammonstr.“

Mit Ausdrücken wie: ‚aus der Leipziger Fabrik‘ – ‚mit nur ersten Preisen prämiirt‘ – ‚die unverwüstliche Solidität‘ etc. soll doch ohne Zweifel der Glaube erweckt werden, als ob man es mit einem echten Blüthner-Pianino aus der Hofpianofabrik von Julius Blüthner zu thun hätte. Es wird nur sehr wenige Leute unter dem hiesigen kaufenden Publikum geben, die den Unterschied zwischen ‚F.‘ und ‚J.‘ kennen und die eine Ahnung davon haben, daß die von Syhre ausgebotenen Instrumente Fabrikate der Pseudofirma F. Blüthner sind“.

Nicht nur in Dresden, auch in England hörte man von F. Blüthner. Zur Eröffnung eines Pianomagazins in Edinburgh 1895 wurde dem Publikum eine Spezialität empfohlen:
F. Blüthner’s Gold-Medaillen-Pianos. Ehe Sie einen Flügel oder ein Pianino kaufen, versuchen Sie die echten Instrumente dieses berühmten Leipziger Fabrikanten. … F. Blüthner liefert nicht mehr an Pianohändler.
Aus diesem Inserate, das wir hiermit niedriger hängen wollen, spricht klipp und klar die unlautere Absicht, das englische Publikum zu täuschen und in ihm den Glauben zu erwecken, daß es hiermit den Fabrikaten der Hofpianofabrik von Julius Blüthner-Leipzig zu thun hat. Anders wird kein Mensch den Passus: ‚die echten Instrumente dieses berühmten Leipziger Fabrikanten‘ auffassen können. – Also auch hier wieder der verwerfliche Versuch die Fabrikate der Pseudofirma F. Blüthner als echte Blüthner-Instrumente an den Mann zu bringen. Wir machen die englische Fachpresse ganz besonders auf dieses Treiben aufmerksam und bitten sie, auch ihrerseits über diese Manipulationen die englischen Leser aufzuklären“.

Blüthner, F.

Zwei Gold-Medaillen, ja, aber auf welchen Ausstellungen wurden sie verliehen?
Die zwei Medaillen, mit denen die Pseudofirma so viel Reklame macht, stammt von Ausstellungen, die für die Industrie bedeutungslos sind: „die eine von einer gewerblichen und landwirtschaftlichen Ausstellung in Eger, die andere von der Jerichow’schen Kreisausstellung für Landwirthschaft und Industrie in Commern (einem Städtchen von 4400 Einw.)“.

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Friedrich Alwin Blüthner, Inhabers der im Herbste 1891 gegründeten Pianofabrik F. Blüthner in Leipzig, ist vom Kgl. Amtsgericht in Leipzig … festgesetzt worden; und der Schlußtermin auf den 6. August 1896 … vor dem Königlichen Amtsgerichte in Leipzig, … bestimmt. … Die Materialien und sonstigen Bestände der von dem ehemaligen Produktenhändler und Schlosser Friedrich Alwin Blüthner vor einigen Jahren begründeten und kürzlich in Konkurs gerathenen Pianofortefabrik F. Blüthner in Leipzig sind durch Kauf in den Besitz des Weinhändlers Adolf Bodenstein in Leipzig übergegangen. … Und schon im Sept. 1896 ist die Firma F. Blüthner … im Handelsregister … gelöscht worden. Die Firma hat also nur ein Dasein von wenigen Jahren gefristet“.

Uralte Weisheit, ein Zitat aus der Basisbibel, Lukas 14, 11:
„Denn wer sich selbst groß macht, den wird Gott niedrig und klein machen.“

Nachtrag:
Der frühere Pianofortefabrikant Herr Heinrich Kloppe in Leipzig ist am 23 März 1922 im 67. Lebensjahre verstorben. Er betrieb in der Zeit 1882 bis 1886 in der Windmühlenstraße 15 in Leipzig die Pianofabrikation, später in Leipzig-Lindenau. Er verkaufte sein Geschäft an den damaligen Händler Grau in Leipzig der den Bestand aufarbeiten ließ und die fertigen Instrumente verkaufte. Kloppe trieb dann auch noch etwas Klavierhandel und kam dabei zu einem gewissen Wohlstand“.

Veröffentlichung der Bilder mit freundlicher Erlaubnis von Familie Bechstädt aus Pfatter/Regensburg

Der Artikel ist in Zusammenarbeit mit Herrn Jan Großbach entstanden.